Bassar Soukar mit Insights zur Firma Wolt
In mehr als 400 Städten der Welt sind die türkis gekleideten Wolt Kuriere nicht mehr im Strassenbild zu übersehen. Seitdem das finnische Unternehmen 2015 gegründet wurde und mit zunächst 10 Restaurants in Helsinki einen Lieferservice aufbaute, ist es in den letzten 7 Jahren in 23 Länder und mehr als 400 Städte expandiert. Wolt beliefert gemeinsam mit 150.000 Kurierpartnern rund 70.000 Restaurant- und Einzelhandelspartner über 20 Millionen Kunden.
Seit 2020 bietet Wolt seinen Service auch in Deutschland an und beschäftigt derzeit 4500 Mitarbeiter. Die grösste Anzahl der Mitarbeiter sind Kuriere, die fest angestellt und krankenversichert sind und oberhalb des Mindestlohn bezahlt werden. Darüber hinaus bezahlt Wolt eine zusätzliche Vergütung für jede ausgeführte Bestellung. Liefert die Wolt Kurier also mehr Bestellungen aus, ist es auch möglich, mehr Geld zu verdienen. Liegt dann einmal doch kein Auftrag vor, bekommen die Kuriere dennoch einen fairen Stundenlohn. Die meisten Kuriere arbeiten Teilzeit, ein kleinerer Teil Vollzeit.
Wolt hat anders als viele Wettbewerber eine One for all App entwickelt und arbeitet hierfür mit dem lokalen Einzelhandel zusammen, der über die Wolt-Plattform die Möglichkeit bekommt, seine Waren auch online verkaufen zu können, ohne einen eigenen Onlineshop haben zu müssen. Wolt liefert die Bestellung dann innerhalb von 35min aus. Das klare Ziel: Wolt will damit dem Einzelhandel das Rüstzeug an die Hand geben, um gegen Amazon und Co. zu bestehen.
In Deutschland arbeitet Wolt mit mit Käfer , München, Nivea, Blume2000, Fressnapf , Kamps und Penny zusammen. Kunden können aber auch Special-Interest Shops wie den BVB-Fanshop , Sexshops, Weihnachtsbäume, CBD Shops bis hin zu Kosmetik wählen. Aber auch viele lokale unabhängige Händler gehören zum Netzwerk und können die App auch für ihre internen Abläufe nutzen.
Seit April 2022 leitet Bassel Soukar als Head of Retail die Aktivitäten in Deutschland. Ich habe mich mit ihm im Berliner Headquarter von Wolt getroffen und ausführlich über das besondere Erfolgsmodell, die Bewältigung des rasanten Wachstums und das veränderte Kundenverhalten seit Corona unterhalten.
Besonders spannend finde ich, dass beinahe jeder Einzelhändler an dem Modell Quick delivery teilnehmen kann. Das ist etwas, was man sich vor einigen Jahren garnicht vorstellen konnte.
Also. Was Wolt ihr mehr?